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Lipödem und Schwangerschaft: Was Sie wissen sollten

Lipödem-Patientinnen mit Kinderwunsch haben meist viele Fragen im Kopf. Wie beeinflusst das Lipödem den Verlauf der Schwangerschaft? Ist die Krankheit ein Risiko fürs Baby? Was hilft, wenn die Beschwerden zunehmen? In diesem Beitrag geben wir Antworten auf die häufigsten Fragen.

Schwanger mit Lipödem: Das Wichtigste in Kürze

Bei manchen Patientinnen verschlimmern sich die Lipödem-Beschwerden während der Schwangerschaft, bei anderen nicht.

Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport und Ihre Kompression, damit die Beschwerden nicht weiter zunehmen.

Kinderwunsch: Kann man trotz Lipödem problemlos schwanger werden?

Es gibt wenige Studien, die Aufschluss über den Zusammenhang von Lipödem und Fruchtbarkeit geben. Eines klinischen Reports aus Amerika zufolge konnte bei Lipödem-Patientinnen keine besondere Neigung zur Unfruchtbarkeit festgestellt werden.

Allerdings ist es so, dass 80 bis 88 Prozent der Lipödem-Patientinnen übergewichtig oder adipös sind, wie dem „International Consensus Document“ zu entnehmen ist. Deutliches Übergewicht wiederum kann den Weg zum Wunschkind erschweren. Es kann länger dauern, bis die Schwangerschaft eintritt und es entstehen häufiger Komplikationen. Frauen mit bislang unerfülltem Kinderwunsch, die sowohl unter Übergewicht oder Adipositas als auch unter einem Lipödem leiden, ist daher eine Gewichtsreduktion anzuraten.

Sorgt das Lipödem für einen schweren Verlauf während der Schwangerschaft?

In der oben genannten Studie wurde keine erhöhte Fehlgeburtenrate bei Lipödem-Patientinnen beobachtet. Die Schwangerschaft verläuft meist ähnlich wie bei anderen Frauen. Deshalb sind auch keine zusätzlichen Kontrollen beim Frauenarzt notwendig.

Verschlimmert die Schwangerschaft das Lipödem?

Die Ursachen des Lipödems sind zwar noch nicht geklärt, allerdings vermuten Forscher hormonelle Auslöser. Die Veränderungen des Hormonhaushalts während der Schwangerschaft können daher durchaus Auswirkungen auf die Erkrankung haben. Manche Lipödem-Patientinnen berichten während der Schwangerschaft von einer schnellen Gewichtszunahme. Auch bereits vorhandene Matratzenhaut kann stärker ins Auge fallen. Möglich sind außerdem stärkere Schwellungen und Beinschmerzen, da die Schwangerschaft für zusätzliche Wassereinlagerungen sorgen kann. Bei starken Lipödem-Beschwerden greift eventuell das Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft. Ihr Frauenarzt kann Ihnen womöglich eine entsprechende Bescheinigung ausstellen. 

Bei rund der Hälfte der Frauen wirkt sich Schwangerschaft allerdings überhaupt nicht auf das Lipödem aus. Bei Ihnen verändern sich die krankheitsbedingten Symptome nicht.

Ist es möglich, dass das Lipödem erst durch die Schwangerschaft entsteht?

Ja. Die Erkrankung tritt meist im Rahmen hormoneller Umstellungen auf, also zum Beispiel während der Pubertät oder eben auch während oder nach einer Schwangerschaft. Häufig bleibt die Erkrankung zunächst unerkannt, da die Fettverteilungsstörung oft mit Übergewicht verwechselt wird. Außerdem leiden auch viele Schwangere ohne Lipödem unter schweren Beinen. Dazu kommt, dass manche Ärzte die Beschwerden nicht richtig einordnen. Deshalb lohnt es sich, im Verdachtsfall einen Lipödem-Spezialisten aufzusuchen.

Erfahrungen unserer Lipödem Patientinnen