Lipödem-OP: Liposuktion bei Lipödem

Statistiken zu Rezidivbehandlungen

Bei den meisten Patienten reicht eine Lipödem-OP mittels Liposuktion nicht aus. Dies zeigt sich auch in einer Studie aus Lübeck mit 255 Teilnehmerinnen.

Auch betroffene Patientinnen mit einem Kinderwunsch sollten sich vor einer möglichen Schwangerschaft Gedanken über eine Lipödem-Behandlung machen. Eine Schwangerschaft kann die Symptome des Lipödems verstärken und dazu führen, dass es sich weiter ausbreitet. So könnte es dazu kommen, dass die Lipödem-Behandlung mittels Fettabsaugung aufwändiger wird oder es mehrere Operationen braucht, um das krankhafte Fettgewebe zu entfernen.

Betroffene sollten zudem daran denken, dass nach einer Lipödem-OP mit Schwellungen zu rechnen ist. Ebenso muss der Körper, wie nach anderen chirurgischen Eingriffen auch, Zeit haben sich erholen zu können. Wenn es möglich ist, sollten Patienten demnach einen Zeitraum für Ihre OP wählen, indem sie die Zeit zur Erholung haben.

Für Patientinnen und Patienten, welche die Schmerzen, die mit dem Lipödem einhergehen nicht mehr aushalten, können ist hier der beste Zeitpunkt, um es mittels Liposuktion zu behandeln. Prof. Dr. Kovacs und sein Team unterstützt Sie gerne dabei, den richtigen Zeitpunkt für die Behandlung Ihres Lipödems zu finden.

Alternative Behandlungen

Das Lipödem kann auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Es wird unterschieden in konservative und operative Methoden. Zu konservativen Behandlungsmethoden gehören alle Maßnahmen, die nicht-chirurgisch sind, sie stellen somit eine Alternative zu operativen Methoden dar.

Als alternative Behandlungsmethoden zu Fettabsaugung gibt es die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen, Lymphdrainage, die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) und eine Ernährungstherapie.

Kompressionsstrümpfe
Kompressionsstrümpfe können bei Patientinnen und Patienten, die sich im Stadium 1 befinden dafür sorgen, dass sich das Lipödem nicht verschlimmert. Zudem reduzieren die Strümpfe die typischen Begleiterscheinungen der Lipödem-Erkrankung.

Lymphdrainage
Die Lymphdrainage sorgt dafür, dass das Gewebe entstaut wird, was Betroffenen Linderung der Symptome verschafft. Patienten sollten beachten, dass diese Therapieform vom Arzt verschrieben wird und nur von geschultem Personal wie einem Physiotherapeuten durchgeführt werden sollte.

Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)
Ist das Lipödem bereits sehr weit fortgeschritten (3. Stadium), müssen für die Behandlung mehrere konservative Ansätze angewandt werden. Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie besteht aus vier Säulen. Die erste Säule stellt die manuelle Lymphdrainage (MLD) dar. Die zweite Säule besteht aus einer Kompressionstherapie. Bewegungstherapie und Übungsbehandlung bilden die dritte Säule. Die letzte vierte Säule ist die Hautpflege.

Ernährungstherapie
Da Patienten mit der Lipödemerkrankung auch häufig an einer Adipositas leiden, spielt eine individuelle Ernährungstherapie eine wichtige Rolle bei der Behandlung des Lipödems. Die Ernährungstherapie ist wichtig, da die Adipositas die Symptome der Fettverteilungsstörung verstärkt.

Welche Risiken gibt es?

Die Liposuktion ist eine etablierte und risikoarme Operation. Studien haben gezeigt, dass in der Regel keine relevanten Schäden an den Lymphgefäßen entstehen, wenn ein Lipödem abgesaugt wird. Weitere Komplikationen sind ebenfalls selten. Einer Studie zufolge treten Wundinfektionen in 1,4 % der Fälle auf und heilen im Rahmen einer Antibiotikatherapie schnell aus. Bedrohliche Komplikationen kamen bei den 349 in der Studie ausgewerteten Operationen überhaupt nicht vor.

Ist die Fettabsaugung mit Schmerzen verbunden?

Dank der Betäubung merken Sie vom Eingriff selbst nicht viel. Im Anschluss können Wundschmerzen entstehen, die mit Schmerzmitteln allerdings gut behandelbar sind. Kühlende Auflagen reduzieren die Beschwerden ebenfalls. 

Wie sollte ich mich nach der Lipödem-Op verhalten?

Nach dem Eingriff tragen Sie für 4 bis 6 Wochen Tag und Nacht spezielle Kompressionskleidung, die den Körper bei der Wundheilung unterstützt. Außerdem minimiert sie Schwellungen und Blutergüsse. Schonen Sie sich in der ersten Zeit nach der OP, damit die Wunden in Ruhe ausheilen können. Manche Patientinnen bemerken auch kurzzeitig Sensibilitätsstörungen, die allerdings im Lauf der nächsten Wochen von selbst wieder abklingen. Ab dem 3. Tag können Sie wieder kurz duschen

Bleiben Narben zurück?

Bereits kleinste Hautschnitte reichen aus, um die Kanülen einzuführen und unerwünschte Fettdepots abzusaugen. Sie heilen in der Regel schnell und von alleine aus – manche auch ohne vernäht zu werden. Wir setzen die Schnitte an möglichst unauffälligen Stellen. Die blassen Narben sind nach einiger Zeit kaum noch sichtbar.