Inhalt:
- Kann man trotz Lipödem problemlos schwanger werden?
- Sorgt das Lipödem für einen schweren Verlauf während der Schwangerschaft?
- Verschlimmert die Schwangerschaft das Lipödem?
- Ist es möglich, dass das Lipödem erst durch die Schwangerschaft entsteht?
- Was kann ich tun, um mich trotz Lipödem während der Schwangerschaftbesser zu fühlen?
- Soll ich die Liposuktion vor oder nach Schwangerschaft durchführen lassen?
- Ist es möglich, dass das Lipödem nach der Schwangerschaft von selbst weggeht?
- Ist das Lipödem erblich?
- Ab wann wird das Lipödem frühstens bei Kindern diagnostiziert?
Schwanger mit Lipödem: Das Wichtigste in Kürze
Bei manchen Patientinnen verschlimmern sich die Lipödem-Beschwerden während der Schwangerschaft, bei anderen nicht.
Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport und Ihre Kompression, damit die Beschwerden nicht weiter zunehmen.
Eine Liposuktion vor der Schwangerschaft macht vor allem bei Patientinnen mit starken Lipödem Symptomen Sinn.
Was kann ich tun, um mich trotz Lipödem während der Schwangerschaft besser zu fühlen?
Ernährung:
Schwangere mit Lipödem sollten auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten. So vermeiden Sie, dass Sie zusätzlich zum Lipödem ernährungsbedingtes Übergewicht entwickeln. Es würde bereits vorhandene Beschwerden wie Schweregefühle der Beine und Schmerzen verstärken. Grundsätzlich ist für Patientinnen in der Schwangerschaft die gleiche Ernährung wie für nicht-schwangere Lipödempatientinnen ratsam. Diese besteht in einer kohlenhydratreduzierten, proteinoptimierten Ernährung.
Vermeiden Sie jedoch eine einseitige Ernährung, damit Ihr Kind alle wichtigen Nährstoffe erhält. Gerne stehen wir Ihnen mit persönlichen Ratschlägen in unserem Lipödem-Zentrum zur Seite. Ernährungstherapie ist Teil unseres interdisziplinären Behandlungskonzepts.
Sport:
Sofern es keine medizinische Kontraindikation gibt, ist Sport während der Schwangerschaft zu empfehlen. Einerseits beugen Sie damit Übergewicht vor, andererseits verbessern Sie Ihr Körpergefühl und entstauen Ihre Beine. Besonders geeignet ist zum Beispiel Schwimmen, Aqua-Jogging oder Aqua-Aerobic. Das kühlende Wasser und die Bewegung wirken wie eine natürliche Lymphdrainage.
Wichtig ist, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet. Deshalb sollten Sie alle Maßnahmen weiterführen, an die Sie sich bereits vor der Schwangerschaft gewöhnt haben. Dazu gehört häufig auch die Kompression.
Kompression:
Kompressionsstrümpfe wirken Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen entgegen und beugen damit Schmerzen und Schwellungen vor. Gleichzeitig unterstützen sie Ihre Venen, die während der Schwangerschaft für zwei abreiten. Deshalb sollten Schwangere mit Lipödem gerade jetzt immer an ihre Kompressionsstrümpfe denken. Es gibt spezielle Umstandskompressionsstrumpfhosen, die Platz für den Babybauch bieten. Frauen sollten darauf achten, dass die Versorgung möglichst gut sitzt und so ihre Wirkung entfalten kann.
Auch eine Lymphdrainage können Sie sich verschreiben lassen, um Ihre Beine zu entstauen. Der Physiotherapeut wird die Griffe an das Stadium Ihrer Schwangerschaft anpassen. Gerade in den ersten Wochen ist eine tiefe Lymphdrainage im Beckenbereich zu vermeiden.
Fettabsaugung:
Eine Liposuktion ist während der Zeit der Schwangerschaft keine Option. Aber davor oder danach ist die OP eine sinnvolle Maßnahme bei starken Beschwerden.
Soll ich die Lipödem-OP durchführen, bevor sich mein Kinderwunsch erfüllt?
Wenn konservative Maßnahmen wie die Kompressionsbehandlung nicht den erhofften Erfolg bringen, ist eine Fettabsaugung sinnvoll – unabhängig vom Lipödem Stadium. Ob Sie den Eingriff vor oder nach der Schwangerschaft durchführen lassen, ist Geschmackssache und hängt von Ihren Beschwerden ab.
Wenn Sie die Liposuktion vor der Schwangerschaft durchführen lassen,
- haben Sie während der Schwangerschaft vermutlich weniger Beschwerden.
- fällt Ihnen wohl der Umgang mit Ihrem Baby leichter, da Sie beweglicher und weniger druckempfindlich sind.
- ist das kosmetische Ergebnis eventuell nicht optimal, da sich Ihr Körper durch die Schwangerschaft verändert.
Kommt es nach der Liposuktion zu einer Schwangerschaft, muss die Lipödem-Patientin womöglich eine Korrektur durchführen, um neu aufgetretene Fettansammlungen zu entfernen. Am Ende hängt der optimale Zeitpunkt der Lipödem-OP von Ihren Wünschen und Ihren Beschwerden ab. Gerne beraten wir Sie im Lipödem-Zentrum München persönlich zu diesem Thema.
Ist es möglich, dass das Lipödem nach der Schwangerschaft von selbst weggeht?
Ein Lipödem verschwindet nach einer Schwangerschaft in der Regel nicht von selbst. Es handelt sich um eine chronische Fettverteilungsstörung, die nicht heilbar ist. Aber durch konsequente konservative Therapie oder eine Fettabsaugung ist es oftmals möglich, die Symptome gut in den Griff zu bekommen.
Ist das Lipödem erblich?
Wissenschaftler vermuten, dass die Neigung zur chronischen Fettverteilungsstörung vererbt wird. Das bedeutet aber nicht, dass Ihr Kind automatisch daran erkranken wird. Bei einer amerikanischen Studie kam heraus, dass 15 % der befragten Lipödem-Patienten einen Verwandten ersten Grades mit derselben Krankheit hatten.
Ab wann wird das Lipödem frühstens bei Kindern diagnostiziert?
Meist sind die Kinder bereits Teenager, wenn das Lipödem festgestellt wird. Manchmal tritt es aber auch erst nach der Schwangerschaft oder den Wechseljahren auf. Ob Ihr Kind eine chronische Fettverteilungsstörung entwickelt oder nicht, lässt sich also erst spät sagen.
Jetzt Termin bei unserem Facharzt vereinbaren!
Sie sind schwanger und möchten Ihre Lipödem-Beschwerden möglichst schnell in den Griff bekommen? Gerne sind wir für Sie da. Unsere Fachärzte sind seit vielen Jahren mit der chronischen Fettverteilungsstörung vertraut und nehmen Sie ernst. Wir sehen uns als lebenslange Ansprechpartner für unsere Patientinnen und sind mit verschiedenen Therapien in jeder Lebenslage für sie da. Für die Terminvereinbarung erreichen Sie uns unter 089 189 65 99 30 oder info@lipoedem-zentrum-muenchen.de. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!