Lipödem-Diagnose im Kurz-Überblick: Was Sie beim Arzt erwartet
- Sie beschreiben Ihre Symptome und beantworten die Fragen Ihres Arztes.
- Ihr Arzt sieht sich die betroffenen Körperareale an und bestimmt etwa mit dem Kneiftest Druckempfindlichkeiten, die typisch für das Lipödem sind.
- Geräte zur objektiven Messung Ihrer Proportionen oder Ihres Körperfettanteils helfen, das Lipödem etwa von einer Adipositas abzugrenzen.
- Bei Bedarf werden auch die Venen überprüft und andere Erkrankungen ausgeschlossen.
Im Lipödem-Zentrum München legen wir großen Wert auf eine umfassende Diagnostik, damit wir alle Facetten Ihrer Erkrankung erkennen und behandeln können.
Lipödem-Basis-Diagnostik: Die wichtigsten Untersuchungen bei Lipödem-Verdacht
Häufig reicht bereits die Basisdiagnostik aus, um typische Symptome zu erkennen. Die Leitsymptome sind Druckschmerz, blaue Flecke, Spannungsgefühle, Zunahme der Beschwerden im Lauf des Tages und symmetrische Fettgewebsvermehrung an Beinen und/oder Armen. Anhand eines Gesprächs und körperlicher Untersuchungen finden wir heraus, ob typische Lipödem-Symptome bei Ihnen vorliegen.
Die Basisdiagnostik ruht auf drei Säulen:
1. Anamnese: Erhebung Ihrer Krankheitsgeschichte
Um uns gut auf das Gespräch mit Ihnen vorzubereiten, haben wir einen Fragebogen vorbereitet, den Sie bereits vor dem ersten Termin ausfüllen. Wir möchten zum Beispiel von Ihnen wissen, ob Sie unter Vorerkrankungen leiden, wann Ihre Beschwerden begonnen haben und wo Schmerzen und blaue Flecke auftreten. Typisch für das Lipödem sind erste Symptome in der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft, die vor allem die Beine betreffen.
Außerdem interessiert uns, ob derartige Probleme bereits bei anderen Familienmitgliedern aufgetreten sind, da die Erkrankung oftmals familiär gehäuft auftritt. Anhand all dieser Informationen können wir uns vorab ein Bild machen und im Erstgespräch gezielt Fragen stellen.
2. Inspektion: Begutachtung Ihrer Beine und/oder Arme
Die Körperproportionen geben ebenfalls erste Hinweise. Anders als bei einer Adipositas sind beim Lipödem nur bestimmte Körperareale von vermehrten Fettansammlungen betroffen. So etwa nur beide Beine, manchmal auch beide Arme, während der restliche Körper schlank ist. Auch Füße und Hände sind in der Regel nicht betroffen. Es kann aber auch sein, dass die Patientin sowohl unter einem Lipödem leidet als auch übergewichtig ist. Daher ist eine präzisere Betrachtung anhand spezieller Apparaturen sinnvoll.
3-D-Analyse der Körperform
Im Lipödem-Zentrum München nutzen wir einen speziellen Body-Scanner, der die Körperform objektiv und akkurat misst. Er hilft später auch dabei, den Erfolg der konservativen Therapie oder der Liposuktion zu beurteilen und bei erneuten Veränderungen schnell einzugreifen.
Bioimpedanzanalyse
Ein spezielles Gerät ermöglicht es uns, den Körperfettanteil zu messen und dadurch präzise Aussagen über Ihre Ernährung zu treffen. So können wir das Lipödem besser von einer Adipositas abgrenzen und Mischformen bestimmen.
3. Palpation: Haut abtasten
Schon im frühen Stadium zeigen sich Auffälligkeiten: Die Haut fühlt sich an, als befänden sich Styroporkügelchen darunter. Je nach Stadium können sie auch recht groß wirken. Leichter Druck hinterlässt nur kurz eine Delle in der Haut, die sich von selbst schnell wieder schließt.
Kneiftest bei Lipödem-Verdacht
Betroffene Frauen reagieren empfindlich auf Druck an der Außenseite der Beine. Er ist für sie deutlich unangenehmer als Druck auf der Innenseite. Bei gesunden Menschen ist es genau umgekehrt: Sie sind an der Innenseite der Beine sensibler.
Stadien-Einteilung
Die Struktur der Hautoberfläche lässt Rückschlüsse zu, in welchem Stadium sich eine Patientin befindet:
- Stadium 1: kleine Knötchen, reversible Schwellungen
- Stadium 2: walnussgroße Knoten, bleibende Schwellungen
- Stadium 3: deformierende Fettansammlungen, große Knoten
Stadium I
Schmerzhafte symmetrische Fettverteilungsstörung
Stadium II
Zusätzlich wellenartige Dellen in der Hautoberfläche
Stadium III
Ausgeprägte Umfangsvermehrung mit Fettlappen
Labordiagnostik
Bei Bedarf werden Blutuntersuchungen vorgenommen, um bestimmte Grunderkrankungen auszuschließen. Dazu gehören Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Schilddrüsenunterfunktion und Insulinresistenz. Tatsächlich beobachten wir häufig, dass Lipödem-Patientinnen an einer Schilddrüsenerkrankung leiden. Sie führt zu andauernder Müdigkeit, einem recht unspezifischen Symptom, deren eigentliche Ursache oftmals lange unentdeckt bleibt.
Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, wer die Diagnose „Lipödem“ überhaupt stellt? Beim Hausarzt bleibt die Erkrankung oftmals unerkannt, Lymphologen und Phlebologen erkennen sie schon eher. Mehr dazu, welcher Arzt ein Lipödem feststellen kann, erfahren Sie hier.
Differenzialdiagnostik: Andere Erkrankungen ausschließen, Begleiterkrankungen erkennen
Manchmal ähneln die Symptome eines Lipödems den Beschwerden anderer Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, bei Bedarf genau abzuklären, welches Krankheitsbild tatsächlich vorliegt. Nur so können die Weichen für eine erfolgreiche Therapie gestellt werden.
Das Lipödem wird am häufigsten mit Adipositas (starkem Übergewicht), einem Lymphödem (Flüssigkeitsansammlung) und einer Lipohypertrophie (Fettgewebsvermehrung) verwechselt. Dabei sind die Symptome laut Leitlinie durchaus unterschiedlich:
Anhand einer sorgsamen Diagnostik lässt sich in der Regel herausfinden, welche Erkrankung vorliegt oder ob sogar mehrere gleichzeitig bestehen. Werfen wir also einen genaueren Blick auf alle drei Krankheitsbilder.
Lymphödem
Bei dieser Erkrankung sorgt ein gestörter Lymphfluss für Schwellungen unter der Haut. Erkennen lässt sie sich am Stemmerschen Zeichen: In diesem Fall ist es gar nicht oder nur schwer möglich, die Haut über dem zweiten und dritten Zehen anzuheben. Ist das Stemmersche Zeichen negativ, die Anhebung der Haut also problemlos möglich, liegt eher ein Lipödem vor.
Allerdings ist dieser Test nicht hundertprozentig zuverlässig. Denn im ersten Stadium des Lymphödems ist das Stemmersche Zeichen ebenfalls negativ. Bestehen Zweifel, ist eine Lymphszintigrafie möglich, die den Lymphtransport bildlich darstellt.
Außerdem ist es möglich, dass zu einem Lipödem ein Lymphödem hinzukommt. Das sogenannte Lip-Lymphödem entsteht, wenn das Lipödem schon eine Weile besteht und die Leistungsreserven des Lymphtransportsystems erschöpft hat. Es tritt häufig in höhergradigen Lipödem-Stadien auf (vor allem 2 und 3). Auffällig sind hier Gewebeverhärtungen an Unterschenkeln und Füßen, die mit Wundrosen einhergehen können.
Lipödem oder Übergewicht beziehungsweise Adipositas?
Adipositas ist starkes Übergewicht, das die Gesundheit beeinträchtigen kann. Zur Diagnostik wird unter anderem der Body-Mass-Index herangezogen, der allerdings nur erste Hinweise gibt. Übergewicht beginnt ab einem BMI von 25, Adipositas bei 30. Noch wichtiger ist allerdings der Bauch-Größen-Quotient, der den Bauchumfang bestimmt. Er hilft auch zur Abgrenzung von einem Lipödem, da Lipödem-Patientinnen häufig einen geringen Bauchumfang haben. Adipositas dagegen betrifft meist vor allem den Rumpf. Für Klarheit kann auch eine Diät sorgen, denn ein Lipödem verschwindet nicht durch eine Ernährungsumstellung oder Sport.
Wichtig ist in diesem Kontext auch zu prüfen, ob eine Lipödem-Patientin gleichzeitig an Adipositas leidet. Denn Adipositas kann gesundheitliche Risiken bergen. Blutuntersuchungen zeigen, ob etwa Cholesterinspiegel und Leberwerte in Ordnung sind.
Extremitäten-Lipohypertrophie
Die Fettgewebsvermehrung tritt wie das Lipödem häufig in der Pubertät auf, spätestens nach der Menopause. Wie beim Lipödem sammelt sich Fettgewebe vor allem an den Beinen, manchmal auch an den Armen an. Eine Lipohypertrophie ist anders als ein Lipödem allerdings ein rein ästhetisches Problem, da keine Schmerzen und Schwellungen auftreten. Sie kann sich allerdings zu einem Lipödem entwickeln.
Venenerkrankungen
Funktionsstörungen im Bereich der Venenklappen können zu Krampfadern, Besenreisern und dicken, schweren Beinen führen. Um derartige Probleme auszuschließen, legen wir Wert auf eine präzise Gefäßuntersuchung. Krampfadern können die Ursache von Spannungen und Stauungsschmerzen sein und führen daher zumindest teilweise zu ähnlichen Symptomen wie das Lipödem.
Außerdem leiden viele Lipödem-Patientinnen gleichzeitig an Krampfadern, die ihre Symptome noch verstärken. Schmerzen und Schwellungen nehmen so weiter zu und die Beine werden schneller müde. Im Lipödem-Zentrum München stehen zwei Phlebologinnen bereit, um entsprechende Probleme zu behandeln. Sie bevorzugen sanfte Methoden wie Verödung mit Hitze, um die Lymphgefäße zu schonen.
Lipödem oder Cellulite?
Cellulite entsteht durch ein schwaches Bindegewebe und kann eine Begleiterscheinung eines Lipödems sein. Die Orangenhaut an sich ist nicht schmerzhaft und ein rein kosmetisches Problem. Die schweren Beine und die Druckempfindlichkeit entstehen durch das Lipödem, nicht durch Cellulite.
Lipödem-Diagnose in München: Warum zu uns?
Was Sie bei uns erwartet:
Langjährige Erfahrung:
Wir behandeln seit vielen Jahren Lipödem-Patientinnen mit den unterschiedlichsten Ausprägungen und nehmen jede Frau ernst.
Umfassende Betreuung:
Eine umfassende Diagnostik sorgt dafür, dass wir auch mögliche Begleiterkrankungen erkennen und behandeln können. Unser interdisziplinäres Team orientiert sich an Ihren Wünschen und bietet sowohl konservative Therapien wie manuelle Lymphdrainagen als auch Operationen an.
Lebenslanger Ansprechpartner:
Ein Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die immer wieder eine Behandlung erfordern kann. Damit Sie möglichst lange beschwerdefrei bleiben, erhalten Sie bei uns eine engmaschige Nachsorge.
Erfahrung einer unserer Lipödem-Patientinnen:
Ich kam zu Prof. Dr. Kovacs, weil ich die Vorahnung hatte, am Reiterhosenphänomen zu leiden. Nach der Diagnose (Stadium 3) ließ ich mich von Prof. Kovacs bzgl. einer Liposuktion beraten. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und wusste sofort, dass er der richtige Arzt für die Behandlung ist. Er ging auf all meine Fragen ein und so hatte ich insgesamt 3 OPs 2021 (2x Beine, 1x Arme). Rundum bin ich nun sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Liposuktion und auch mit dem gesamten Behandlungsablauf. Meine Schmerzen sind seit den Liposuktionen vollständig weg und ich kann endlich wieder schmerzfrei in den Tag starten. Zur Vorsorge vor den Liposuktionen war ich bei einer Kollegin von Prof. Kovacs. Ebenfalls eine sehr großartige und einfühlsame Frau. Ich kann Prof. Dr. Kovacs und sein gesamtes Team nur wärmstens weiterempfehlen und würde mich jederzeit wieder von ihm behandeln lassen.
Quelle: Jameda

Lipödem ist kein Schicksal
Neben konservativen Maßnahmen gibt es auch die Möglichkeit, ein Lipödem zu operieren. Dabei werden die Fettzellen abgesaugt und Patientinnen gewinnen ein Stück Lebensqualität zurück. Prof. Dr. Kovacs ist Ihr Experte für die Lipödem OP in München.