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Wertvolle Tipps im Umgang mit Lipödem Schmerzen

Ein Lipödem ist für viele Betroffene nicht nur eine Frage der psychischen Belastung, sondern oft auch mit Schmerzen verbunden. Dabei können auch Frauen, die eine leichte Form der Erkrankung haben, bereits unter sehr starken Schmerzen leiden. Schmerzen zählen zu den typischen Symptomen eines Lipödems – 80 Prozent der Betroffenen berichten unabhängig vom Stadium der Erkrankung von Schmerzen. Wir klären, was gegen Schmerzen beim Lipödem hilft.

Was ist ein Lipödem?

Ein Lipödem ist eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die vor allem die Beine betrifft. Bei manchen Frauen lagern sich die Fettzellen nur an Hüften und Oberschenkeln an, bei anderen auch an den Unterschenkeln und Knöcheln. In seltenen Fällen sind auch die Arme betroffen. Je nach Stadium ist die Volumenzunahme kaum sichtbar oder sehr stark ausgeprägt.

Forscher vermuten, dass eine hormonelle Ursache der Grund der Fettverteilungsstörung ist. Vom Übergewicht unterscheidet sich das Lipödem zum Beispiel durch Spannungsgefühle, Schmerzen und müde Beine. Durch Diäten und Sport verschwindet es nicht. 

Wodurch entstehen Schmerzen beim Lipödem?

Der Schmerz bei einem Lipödem hat zweierlei Ursachen. Zum einen vergrößern sich die Fettzellen selbst und bauen einen gewissen Druck in dem betroffenen Bereich auf. Dies allein kann ein unangenehmes Spannungsgefühl verursachen. Zusätzlich haben Lipödem-Patientinnen vielfach mit Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe zu kämpfen – ein Lymphödem sorgt in diesen Fällen für zusätzlichen Druck auf die betroffenen Stellen, da das Lymphsystem die Flüssigkeit nicht mehr richtig abtransportieren kann.

Die vom Lipödem betroffenen Bereiche sind meist bereits empfindlich gegen kleinere Stöße – schnell entstehen blaue Flecken. Bei ausgeprägten Fällen schmerzt leider nicht nur das Gewebe der Beine. Durch die Verteilungsstörung entstehen in manchen Fällen sekundäre Erkrankungen, wie Haltungsschäden, Fußfehlstellungen oder ausgeprägte X-Beine, die dann neue Schmerzen verursachen können. In diesen Fällen sollte ein Orthopäde zur Lipödem-Behandlung hinzugezogen werden.

Die Kompressionstherapie, die manuelle Lymphdrainage und die Bewegungstherapie spielen bei der Linderung von typischen Lipödem-Symptomen eine wichtige Rolle. Die von Schwellungen betroffenen Beine und Arme werden bei fortgeschrittenen Stadien mithilfe der Behandlungen der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie behandelt. Durch die Therapie werden vor allem Wassereinlagerungen, die durch ein Lymphödem entstanden sind, abgebaut und der Umfang von Armen und Beinen nimmt ab. Schwellung und Schmerzen gehen zurück und die Neigung zu blauen Flecken wird positiv beeinflusst. 

In welchem Abstand die Therapie durchgeführt wird, hängt von der Schwere der Erkrankung und den Symptomen ab. 

Die Schmerzen bei einem Lipödem lassen sich zwar nicht mit der regulären Ernährung bekämpfen – dennoch gibt es einige Tipps, die das grundsätzlich Wohlbefinden fördern können. Zum einen ist es sinnvoll, Lebensmittel, die Entzündungen im Körper begünstigen, zu vermeiden. Zum anderen hilft gesunde Ernährung beim Abbau von Übergewicht bzw. dem Halten eines gesunden Gewichts. Ein Lipödem ist nicht gleichbedeutend mit Übergewicht, auch wenn Betroffenen dies immer wieder von ihrem Umfeld vermittelt bekommen. Sollte jedoch zusätzlich zum Lipödem Übergewicht bestehen, ist es wichtig dieses abzubauen, denn starkes Übergewicht kann die Beschwerden verschlimmern. Ein zusätzlich bestehendes Lymphödem wird durch den Abbau des Übergewichts in der Regel ebenfalls gebessert.

Die Rolle von Kurkuma in der Lipödem-Behandlung wird derzeit noch erforscht. Kurkuma wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und hat anti-inflammatorische Eigenschaften. Das bedeutet, sie wirkt gegen Entzündungsprozesse im Körper. In Proben von Lipödem-Patientinnen zeigte sich, dass gewisse inflammatorische Marker erhöht waren. Da zusätzlich viele Lipödem-Patientinnen mit anderen chronischen Entzündungs-Erkrankungen zu kämpfen haben, wie etwa chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, kann Kurkuma hier eine Linderung herbeiführen. Auch gegen die Schmerzen kann Kurkuma eine Wirkung entfalten, da es bestimmte Enzyme hemmt. Eine Dosierungsempfehlung gibt es hier noch nicht und Patientinnen sollte stets im Hinterkopf behalten, dass Kurkuma die Blutgerinnung herabsetzt.

Auch, wenn es oft ein wenig Überwindung benötigt, sich bei Schmerzen zu bewegen: Es hilft! Sofern das Lipödem die generelle Bewegungsfähigkeit nicht stark einschränkt, kann leichter Sport dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Beim Sport schüttet der Körper Endorphine aus, die das Schmerzempfinden mildern – bereits ein zügiger Spaziergang an der frischen Luft kann helfen und sorgt zudem für gute Laune. An Tagen, an welchen die Beine zu schwer für einen Spaziergang sind, kann eine Runde Schwimmen Wunder wirken. Die Gelenke werden beim Schwimmen kaum belastet und durch den Wasserdruck erhält der Körper eine kleine Massage.

Erfahrungen unserer Lipödem Patientinnen