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Individuelle Ernährungsempfehlungen für Lipödem-Patientinnen in München

In unserem interdisziplinären Lipödem-Zentrum spielen Ernährungsempfehlungen eine wichtige Rolle, da viele Lipödem-Patientinnen gleichzeitig an einer Adipositas leiden. Im Folgenden haben wir häufige Fragen von Patientinnen zusammengestellt und erklären Ihnen, wie eine spezielle Ernährung die Lipödem-Beschwerden lindern kann. In unserer Münchner Praxis sprechen wir gerne persönlich mit Ihnen über Ihr Anliegen.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Lipödem-Behandlung?

Viele Lipödem-Patientinnen mussten nach zahllosen Diäten feststellen, dass sie ihre Problemzonen auf diese Weise nicht reduzieren können. Der Grund: Die durch das Lipödem entstandenen Fettdepots haben sich nicht aufgrund einer kalorienreichen Ernährung oder durch Bewegungsmangel gebildet, sondern durch eine krankhafte chronische Fettverteilungsstörung. Daher kann eine Ernährungsumstellung nicht zur Reduktion der unliebsamen Fettzellen beitragen. Dennoch kann die Ernährung bei der Lipödem-Behandlung eine wichtige Rolle spielen.

Rund 60 % der Lipödem-Patientinnen entwickeln im Lauf der Jahre eine Adipositas, also starkes Übergewicht. Neben den lipödembedingten Fettdepots kommen weitere hinzu, die durch den Lebensstil entstanden sind. Damit sind zwei Krankheiten zu behandeln – das Lipödem und die Adipositas. 

Die Adipositas verstärkt die Symptome des Lipödems, vor allem die Schwellungen. Somit besteht bei adipösen Lipödem-Patientinnen das Risiko der Manifestation eines sekundären Lymphödems. Schwellungen und Schmerzen nehmen bei den Betroffenen zu. Deshalb gehören in der neu überarbeiteten Leitlinie für Diagnostik und Therapie des Lipödems eine angepasste Ernährung und körperliche Aktivität genauso zur konservativen Therapie wie die Komplexe Physikalische Entstauung. Wir nehmen die Leitlinie ernst und behandeln Lipödem-Patientinnen immer interdisziplinär auf der Grundlage verschiedener Ansätze. 

Eine gesunde Ernährung und Sport spielen auch im Rahmen der Prophylaxe eine Rolle. Entsprechende Maßnahmen sorgen dafür, dass aus Übergewicht keine Adipositas wird. Ideal ist ein BMI zwischen 19 und 25. 

KategorieBMI
UntergewichtBis 18,5
Normalgewicht18,5-24.9
Übergewicht25-29,9
Adipositas Grad I30 – 34,9
Adipositas Grad II35-39,9

Gibt es eine bestimmte „Lipödem-Ernährung“ oder „Lipödem-Diät“?

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sich eine Ernährung nach dem Low Carb-Prinzip, eventuell unter Einsatz einer kurzzeitigen ketogenen Diät besonders zur Gewichtsreduktion eignet. So ist eine Reduktion der Fettpolster möglich, ohne die für die Bewegung wichtige Muskelmasse anzutasten. Allmählich wird die Kohlenhydrat- und Kalorienzufuhr schließlich den individuellen Umständen angepasst.

Gleichzeitig schauen wir uns gemeinsam mit Ihnen ungünstige Muster an, die Ihr Essverhalten bestimmen. Manche Lipödem-Patientinnen lernen zum Beispiel, sich nicht mehr durch Essen zu belohnen, sondern auf andere Art und Weise. So vermeiden sie unnötige Kalorienzufuhr. Bei Bedarf hilft eine Therapie, eingefahrene Routinen zu verändern. 

Ausgewogene Ernährung bei Lipödem

Wir ermitteln im Lipödem-Zentrum München, wie hoch Ihr Bedarf an verschiedenen Nährstoffen ist. Daran können Sie sich orientieren, wenn Sie Ihre Mahlzeiten zusammenstellen. 

Forscher gehen davon aus, dass für Lipödem-Patientinnen eine Ernährung sinnvoll ist, die Blutzucker- und Insulinspitzen vermeidet. Denn ein hoher Insulinspiegel fördert die Entwicklung von Fettgewebe. Eine günstige Wirkung auf den Blutzuckerspiegel hat zum Beispiel eine mediterrane Kost. 

  • Obst & Gemüse
  • Bohnen
  • Hülsenfrüchte
  • Fisch
  • Olivenöl
  • verarbeitetes Fleisch
  • Kartoffeln
  • Zucker
  • Weißmehlprodukte (Nudeln, Pizza, Brot oder Gebäck aus Weißmehl)
  • weißer Reis
  • Süßigkeiten
  • Salzgebäck
  • vollfette Milchprodukte
  • Sonnenblumenöl (enthält viele ungesunde Omega-6-Fettsäuren)

Erfahrungen unserer Patientinnen