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Lipödem-Diagnose: Gespräch, Kneiftest und 3-D-Analyse

Bei vielen Lipödem-Patientinnen dauert es eine Weile, bis sie die richtige Diagnose erhalten. Denn die Erkrankung wird häufig falsch diagnostiziert und mit Fettleibigkeit verwechselt. Ein Arzt, der Erfahrung mit der chronischen Fettverteilungsstörung hat, erkennt sie jedoch mitunter auf den ersten Blick. Manchmal ist die Diagnose aber auch komplizierter. Dann gilt es, andere Erkrankungen auszuschließen.

Lipödem-Diagnose im Kurz-Überblick: Was Sie beim Arzt erwartet

Im Lipödem Zentrum München legen wir großen Wert auf eine umfassende Diagnostik, damit wir alle Facetten Ihrer Erkrankung erkennen und behandeln können.

  1. Sie beschreiben Ihre Symptome und beantworten die Fragen Ihres Arztes.
  2. Ihr Arzt sieht sich die betroffenen Körperareale an und bestimmt etwa mit dem Kneiftest Druckempfindlichkeiten, die typisch für das Lipödem sind.
  3. Geräte zur objektiven Messung Ihrer Proportionen oder Ihres Körperfettanteils helfen, das Lipödem etwa von einer Adipositas abzugrenzen.
  4. Bei Bedarf werden auch die Venen überprüft und andere Erkrankungen ausgeschlossen.

Häufig reicht bereits die Basisdiagnostik aus, um typische Symptome zu erkennen. Die Leitsymptome sind Druckschmerz, blaue Flecke, Spannungsgefühle, Zunahme der Beschwerden im Lauf des Tages und symmetrische Fettgewebsvermehrung an Beinen und/oder Armen. Anhand eines Gesprächs und körperlicher Untersuchungen finden wir heraus, ob typische Lipödem-Symptome bei Ihnen vorliegen.

Lipödem Stadieneinteilung

Die Struktur der Hautoberfläche lässt Rückschlüsse zu, in welchem Stadium sich eine Patientin befindet:

  • Stadium 1: kleine Knötchen, reversible Schwellungen
  • Stadium 2: walnussgroße Knoten, bleibende Schwellungen
  • Stadium 3: deformierende Fettansammlungen, große Knoten

Stadium I

Schmerzhafte symmetrische Fettverteilungsstörung

Stadium II

Zusätzlich wellenartige Dellen in der Hautoberfläche

Stadium III

Ausgeprägte Umfangsvermehrung mit Fettlappen

Differenzialdiagnostik: Andere Erkrankungen ausschließen, Begleiterkrankungen erkennen

Manchmal ähneln die Symptome eines Lipödems den Beschwerden anderer Erkrankungen. Deshalb ist es wichtig, bei Bedarf genau abzuklären, welches Krankheitsbild tatsächlich vorliegt. Nur so können die Weichen für eine erfolgreiche Therapie gestellt werden.

Das Lipödem wird am häufigsten mit Adipositas (starkem Übergewicht), einem Lymphödem (Flüssigkeitsansammlung) und einer Lipohypertrophie (Fettgewebsvermehrung) verwechselt. Dabei sind die Symptome laut Leitlinie durchaus unterschiedlich:

LipödemLipohypertrophieAdipositasLymphödem
Fettvermehrungjajajamöglich
Unharmonische Proportionenjajamöglichleicht
Schwellungenjaneinmöglichja
Druckschmerzenjaneinneinnein
Neigung zu Blutergüssenjamöglichneinnein
Anhand einer sorgsamen Diagnostik lässt sich in der Regel herausfinden, welche Erkrankung vorliegt oder ob sogar mehrere gleichzeitig bestehen. Werfen wir also einen genaueren Blick auf alle drei Krankheitsbilder.

Bei dieser Erkrankung sorgt ein gestörter Lymphfluss für Schwellungen unter der Haut. Erkennen lässt sie sich am Stemmerschen Zeichen: In diesem Fall ist es gar nicht oder nur schwer möglich, die Haut über dem zweiten und dritten Zehen anzuheben. Ist das Stemmersche Zeichen negativ, die Anhebung der Haut also problemlos möglich, liegt eher ein Lipödem vor.

Allerdings ist dieser Test nicht hundertprozentig zuverlässig. Denn im ersten Stadium des Lymphödems ist das Stemmersche Zeichen ebenfalls negativ. Bestehen Zweifel, ist eine Lymphszintigrafie möglich, die den Lymphtransport bildlich darstellt.

Außerdem ist es möglich, dass zu einem Lipödem ein Lymphödem hinzukommt. Das sogenannte Lip-Lymphödem entsteht, wenn das Lipödem schon eine Weile besteht und die Leistungsreserven des Lymphtransportsystems erschöpft hat. Es tritt häufig in höhergradigen Lipödem-Stadien auf (vor allem 2 und 3). Auffällig sind hier Gewebeverhärtungen an Unterschenkeln und Füßen, die mit Wundrosen einhergehen können.

Adipositas ist starkes Übergewicht, das die Gesundheit beeinträchtigen kann. Zur Diagnostik wird unter anderem der Body-Mass-Index herangezogen, der allerdings nur erste Hinweise gibt. Übergewicht beginnt ab einem BMI von 25, Adipositas bei 30. Noch wichtiger ist allerdings der Bauch-Größen-Quotient, der den Bauchumfang bestimmt. Er hilft auch zur Abgrenzung von einem Lipödem, da Lipödem-Patientinnen häufig einen geringen Bauchumfang haben. Adipositas dagegen betrifft meist vor allem den Rumpf. Für Klarheit kann auch eine  Diät sorgen, denn ein Lipödem verschwindet nicht durch eine Ernährungsumstellung oder Sport.

Wichtig ist in diesem Kontext auch zu prüfen, ob eine Lipödem-Patientin gleichzeitig an Adipositas leidet. Denn Adipositas kann gesundheitliche Risiken bergen. Blutuntersuchungen zeigen, ob etwa Cholesterinspiegel und Leberwerte in Ordnung sind.

Die Fettgewebsvermehrung tritt wie das Lipödem häufig in der Pubertät auf, spätestens nach der Menopause. Wie beim Lipödem sammelt sich Fettgewebe vor allem an den Beinen, manchmal auch an den Armen an. Eine Lipohypertrophie ist anders als ein Lipödem allerdings ein rein ästhetisches Problem, da keine Schmerzen und Schwellungen auftreten. Sie kann sich allerdings zu einem Lipödem entwickeln.

Funktionsstörungen im Bereich der Venenklappen können zu Krampfadern, Besenreisern und dicken, schweren Beinen führen. Um derartige Probleme auszuschließen, legen wir Wert auf eine präzise Gefäßuntersuchung. Krampfadern können die Ursache von Spannungen und Stauungsschmerzen sein und führen daher zumindest teilweise zu ähnlichen Symptomen wie das Lipödem.

Außerdem leiden viele Lipödem-Patientinnen gleichzeitig an Krampfadern, die ihre Symptome noch verstärken. Schmerzen und Schwellungen nehmen so weiter zu und die Beine werden schneller müde. Im Lipödem Zentrum München stehen zwei Phlebologinnen bereit, um entsprechende Probleme zu behandeln. Sie bevorzugen sanfte Methoden wie Verödung mit Hitze, um die Lymphgefäße zu schonen.

Cellulite entsteht durch ein schwaches Bindegewebe und kann eine Begleiterscheinung eines Lipödems sein. Die Orangenhaut an sich ist nicht schmerzhaft und ein rein kosmetisches Problem. Die schweren Beine und die Druckempfindlichkeit entstehen durch das Lipödem, nicht durch Cellulite.


Erfahrung einer unserer Lipödem-Patientinnen:


Ich kam zu Prof. Dr. Kovacs, weil ich die Vorahnung hatte, am Reiterhosenphänomen zu leiden. Nach der Diagnose (Stadium 3) ließ ich mich von Prof. Kovacs bzgl. einer Liposuktion beraten. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und wusste sofort, dass er der richtige Arzt für die Behandlung ist. Er ging auf all meine Fragen ein und so hatte ich insgesamt 3 OPs 2021 (2x Beine, 1x Arme). Rundum bin ich nun sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Liposuktion und auch mit dem gesamten Behandlungsablauf. Meine Schmerzen sind seit den Liposuktionen vollständig weg und ich kann endlich wieder schmerzfrei in den Tag starten. Zur Vorsorge vor den Liposuktionen war ich bei einer Kollegin von Prof. Kovacs. Ebenfalls eine sehr großartige und einfühlsame Frau. Ich kann Prof. Dr. Kovacs und sein gesamtes Team nur wärmstens weiterempfehlen und würde mich jederzeit wieder von ihm behandeln lassen.

Quelle: Jameda