Lipödem Symptome erkennen: Anzeichen & Bilder
Mit geschultem Blick lässt sich recht sicher ein Lipödem diagnostizieren. Wir erklären Ihnen mit leicht verständlichen Beschreibungen und Bildern, anhand welcher Symptomatik sich ein Lipödem erkennen lässt.
Am häufigsten tritt das Lipödem an den Beinen auf. Wir erklären Ihnen, welche Symptome typisch sind und wie die Behandlung der Beine abläuft.
Lipödem Anzeichen im Schnell-Test erkennen
Ein Lipödem selbst zu erkennen, ist für Betroffene nicht einfach. Für eine erste Einschätzung können Sie prüfen, ob die Leitsymptome bei Ihnen vorliegen. Ein Selbsttest kann die ärztliche Diagnose nicht ersetzen, aber erste Hinweise geben.
Die 4 wichtigsten Lipödem Symptome:
Symptome im Detail: Welche Beschwerden haben Lipödem-Patientinnen?
Erste Anzeichen bei Lipödem
Am Anfang treten meist Spannungsgefühle in den Beinen auf, die meistens zu Schmerzen anwachsen. Gleichzeitig sind die Beine schnell erschöpft, wenn die Betroffenen lange stehen oder sitzen.
Wo haben Lipödem-Patientinnen Schmerzen und Schwellungen?
Fettgewebsansammlungen und Schwellungen in den Beinen können zu Schmerzen führen. Tatsächlich berichten 80 % der Teilnehmerinnen einer Studie, dass sie mäßige bis starke Schmerzen aufgrund der Fettverteilungsstörung haben. Jede neunte berichtet von unerträglichen Beschwerden.
Patientinnen berichten oft von schweren, müden und trägen Beinen. Bei Hitze und niedrigem Luftdruck werden die Beschwerden oft stärker. Auch Berührung oder Druck an den betroffenen Unter- oder Oberschenkeln kann Schmerzen auslösen. Sie verschwinden auch dann nicht, wenn die Betroffenen die Beine hochlegen. Da Hormone die Fettverteilungsstörung beeinflussen, kann es sein, dass die Beschwerden vor der Monatsblutung zunehmen.
Es ist übrigens durchaus möglich, dass das Lipödem optisch nur schwach ausgeprägt ist, aber trotzdem zu großen Schmerzen führt. Häufig berichten jüngere Lipödem-Patientinnen mit nahezu schlanken Beinen davon, dass sie ihren Alltag nur noch unter starken Beschwerden bewältigen können. Beruf, Haushalt, Kindererziehung, Hobbys und Partnerschaft leiden gleichermaßen.
Volumenzunahme an Hüfte, Oberschenkel, Knie, Waden oder Armen
Meist tritt die Fettverteilungsstörung an den Beinen auf. Die Fetteinlagerungen dehnen sich maximal von der Hüfte über die Oberschenkel bis zu den Knöcheln aus (je nach Lipödem Stadium), an den Füßen sind aber keine Lipödem Symptome zu erkennen. Hier kann bei starker Ausprägung ein Fettkragen entstehen. Manchmal entwickelt sich die Fettverteilungsstörung auch an den Armen – und zwar immer beidseitig.
Machen Sie sich selbst ein Bild:
Lipödem nur an Hüfte
Lipödem an Hüfte und Oberschenkel
Lipödem von Hüfte bis Knien
Psychische Belastung
Meist tritt die Fettverteilungsstörung an den Beinen auf. Die Fetteinlagerungen dehnen sich maximal von der Hüfte über die Oberschenkel bis zu den Knöcheln aus (je nach Lipödem Stadium), an den Füßen sind aber keine Lipödem Symptome zu erkennen. Hier kann bei starker Ausprägung ein Fettkragen entstehen. Manchmal entwickelt sich die Fettverteilungsstörung auch an den Armen – und zwar immer beidseitig.
Die meisten Patientinnen leiden tagtäglich unter den Folgen ihrer chronischen Erkrankung. Rund 40 % der Teilnehmerinnen einer Studie gaben auf einer Skala von 0 bis 10 an, dass die psychische Belastung bei 9 oder 10 liegt. Wenn es Ihnen genauso geht, sind Sie also nicht alleine.
Es sind nicht nur die körperlichen Schmerzen und Einschränkungen, die die Psyche belasten. Die abschätzigen Blicke anderer Menschen und feindselige Kommentare zollen ihren Tribut. Dazu kommt die Hilfslosigkeit, die entsteht, wenn sich das Problem auch durch die zehnte Null-Diät nicht lösen lässt. Nicht wenige fragen sich, ob es jemals besser werden wird. Den Betroffenen sei bereits an dieser Stelle gesagt: Es ist durchaus möglich, die Beschwerden zu verringern und das Problem im Rahmen einer professionellen Behandlung in den Griff zu kriegen!
Hautveränderungen: Cellulite, Knoten & Co.
Je nach Stadium bildet sich Orangenhaut, manchmal auch die sogenannte Matratzenhaut. Darunter ist eine grobe Hautoberfläche zu verstehen, die durch Knoten an Oberschenkeln oder Armen und größere Dellen gekennzeichnet ist. Viele Betroffene wundern sich über die „Knubbel“ unter der Haut, Verhärtungen dieser Art bemerken jedoch viele Frauen an Ober- oder Unterschenkeln.
Bei ausbleibender Behandlung nehmen die Lipödem Symptome zu!
Die Fettverteilungsstörung ist häufiger, als viele denken. Aufgrund der Dunkelziffer sind genau Angaben zur Häufigkeit unmöglich, aber Studien gehen von mindestens 7 bis maximal 18 % der Bevölkerung aus. Diese Zahl legt nahe, dass sich nach wie vor zahlreiche Frauen mit den Symptomen plagen, ohne eine korrekte Diagnose erhalten zu haben. Viele gehen nicht zum Arzt, andere leben mit einer Fehldiagnose. So kommt es, dass nur ein Bruchteil der betroffenen Frauen die dringend benötigte Versorgung erhält.
Ohne adäquate Behandlung schreitet die Fettverteilungsstörung langsam fort. Die Erkrankung verschwindet nicht von selbst oder durch Hausmittel wie Diäten oder Sport. Denn es handelt sich um eine chronisch-progrediente Erkrankung, die über die Jahre schlimmer wird. Das können Sie verhindern, indem Sie sich rechtzeitig behandeln lassen.
Verwechslungsgefahr – Lipödem Abgrenzung
Sowohl Betroffene als auch Ärzte verwechseln die Fettverteilungsstörung häufig mit anderen Erkrankungen, die ähnliche Symptomatiken haben. Spezialisierte Ärzte erkennen das Lipödem aber häufig recht schnell.
Lipödem oder Lymphödem?
Ein Lipödem wird immer wieder mit einem Lymphödem verwechselt. Während es sich bei einem Lipödem um eine Fettverteilungsstörung handelt, lagert sich bei einem Lymphödem Flüssigkeit in den Beinen an.
So können Sie beide Krankheiten unterscheiden:
Lipödem | Lymphödem | |
---|---|---|
Symmetrisches Auftreten der Beschwerden | ja | nein |
Druckschmerz | ja | nein |
Stemmer-Zeichen (über den Zehen oder Fingern lässt sich Haut abheben) | nein | ja |
Füße und Handrücken geschwollen? | nein | ja |
Cellulite | ja | nein, die Haut ist prall und spannt |
Neigung zu blauen Flecken | ja | nein |
Neigung zur Wundrose (Hautentzündung) | nein | ja |
Gut zu wissen: Es handelt sich zwar um zwei verschiedene Krankheiten, aber ein Lymphödem kann sich im Verlauf aus einer Fettverteilungsstörung entwickeln. Wenn die Lymphflüssigkeit nicht mehr abtransportiert werden kann, entstehen Schwellungen.
Lipödem oder Cellulite?
Cellulite entsteht durch geschwächtes Bindegewebe, hormonelle Schwankungen, Veranlagung und eine ungesunde Lebensweise. Orangenhaut ist ein rein ästhetisches Problem und nicht mit Schwellungen und Schmerzen verbunden wie die Fettverteilungsstörung. Zwar entwickeln Lipödem-Patientinnen häufig auch eine Orangenhaut, aber bei ihnen geht die Cellulite mit einem Überschuss an Fettgewebe und den anderen bereits beschriebenen Symptomen einher.
Krankheit „Lipödem“ oder nur übergewichtig?
Lipödem-Patientinnen denken oft, dass sie lediglich übergewichtig sind. Auch viele Ärzte stellen die Diagnose „Adipositas“, obwohl eigentlich eine Fettverteilungsstörung vorliegt. Tatsächlich ist die Unterscheidung zunächst nicht einfach, wenn die Patientin insgesamt etwas fülliger ist. Klarheit bringt eine Diät: Wenn die Patientin erfolgreich abnimmt, die Fettvermehrung an Beinen und Hüften aber bestehen bleibt, leidet sie wahrscheinlich unter einer Fettverteilungsstörung. Die dicken Beine sind dann nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern eine Krankheit.
Zur Absicherung der Diagnose nutzen wir im Lipödem Zentrum München neben dem BMI auch die sogenannte Waist-Hip-Ratio und die Waist-Hight-Ratio. In Kombination mit der Bioimpedanzanalyse lassen sich Rückschlüsse auf die Körperzusammensetzung und den Ernährungsstatus ziehen. Mit Hilfe der 3D-Analyse der Körperform können wir mit Umfangsabmessungen der Beine und Arme die Proportionen besser einschätzen.
Lipödem oder Lipohypertrophie?
Die Lipohypertrophie ist wie das Lipödem eine symmetrische Fettverteilungsstörung an den Beinen und gelegentlich auch an den Unter- oder Oberarmen betroffener Frauen. Allerdings ist die Lipohypertrophie ein rein ästhetisches Problem ohne Beschwerden wie Schmerzen und Schwellungen. Eine Neigung zu Blutergüssen ist allerdings möglich.